Mitten in der Passauer Innstadt, direkt am nicht besonders sehenswerten Kapuzinerplatz startet die überdachte Wallfahrtsstiege, ein von der Altstadt aus deutlich erkennbarer Bau. 321 Stufen sind es bis nach oben, auf denen, Stufe für Stufe, Gläubige ihre Fürbitten und Gebete aussprechen, von denen außerdem zahlreiche Votivtafeln, Marienbilder und Rosenkränze Zeugnis ablegen. Wenn man es geschafft hat, sich die überdachte „Himmelsleiter“ hinaufzubeten, wird man vom Aussichtspunkt Mariahilf mit einen herrlichen Ausblick auf die wunderschöne italienische Seite der Altstadt sowie den Zusammenfluss der drei Flüsse belohnt.
Die Wallfahrtskirche selbst am oberen Ende der Stiege ist für viele ein magischer Platz. Besonders sehenswert und bekannt ist das berühmte Gnadenbild Mariahilf, eine Kopie nach dem in Innsbruck befindlichen Original von Lucas Cranach dem Älteren. Das Originalbild wurde von Erzherzog Leopold V. von Dresden (dem Entstehungsort) nach Passau gebracht, wo der Erzherzog bis 1625 Bischof war, ehe er 1626 (mit dem Bild) nach Innsbruck zog, um sich seiner Aufgabe als Tiroler Landesherr zu widmen.
Kaiser Leopold I., der 1676 in der Kirche geheiratet hat, floh 1683 vor der Türkengefahr von Wien nach Passau und betete täglich vor dem Gnadenbild um Rettung aus der Türkengefahr. Als die christliche Allianz in der Schlacht am Kahlenberg bei Wien mit dem Kampfmotto „Mariahilf !“ gegen die Türken gewann, wurde das Passauer Gnadenbild zum Staatsgnadenbild der Habsburger.
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